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Hospizbewegung-Hilden :: Nachrichten
Hospiz-Nachrichten Nr. 8 (2007)

Kann es denn im Himmel schöner sein


Ein Bericht aus dem Caritas-Hospiz Garath

Diese Frage bzw. Feststellung erzählte mir einer unserer Gäste, nachdem dieser einige Zeit im Caritas Hospiz gelebt hatte.
Sie war schwer erkrankt und hatte bis dahin alleine in ihrer Etagenwohnung hier in Düsseldorf gelebt. Dieses Leben fand Unterbrechung durch ihren Krankenhausaufenthalt mit den üblichen Maßnahmen, medizinischen Untersuchungen und Therapien. Nun war sie hier im Caritas Hospiz ganz angekommen. Sie fühlte sich medizinisch gut versorgt, hatte keine Schmerzen und sonstige Begleitprobleme mehr, konnte sogar wieder einige Schritte gehen und hatte viele neue menschliche Kontakte geknüpft. Sie umschrieb das ganze mit den Worten: "endlich bin ich aus meiner menschlichen Isolation befreit, es kann nur eine Gnade von Gott sein, hier sein zu dürfen."
Was hatte diesen Gast zu dieser Aussage bewogen?

Sie hat einen Ort erlebt, wo Menschen verschiedener Profession (Arzt, Pflege, Therapeut, Sozialdienst, Seelsorge, ehrenamtliche Begleitung) zum Wohle von schwerstkranken und sterbenden Menschen zusammen wirken, jeder in seiner Profession. Diese Menschen haben sich dem Auftrag gestellt, Begleiter am Ende des Lebens zu sein, verletztes Leben zu begleiten bis in den Tod hinein. Das ganze findet statt hier im Stadtteil Garath in einem Haus, im Caritas Hospiz in der René-Schickele-Strasse 8. Es ist bewusst eine kleine Einrichtung – insgesamt können 10 Gäste hier miteinander oder jeder für sich, leben. Verteilt auf 2 Etagen gibt es Gästezimmer, Küche, Café, Aufenthaltsbereiche, Kapelle, Angehörigenzimmer und Nebenräume. Es ist ein helles Licht durchflutetes Haus mit einer großen Terrasse und einem kleinem Garten. Alle Zimmer sind mit hellen Buche-Möbeln ausgestattet und verfügen über entsprechende pflegerische Hilfsmittel.

Die palliative Pflege sowie medizinische Betreuung wird von examiniertem Pflegepersonal mit Zusatzausbildung, sowie vom jeweiligen Hausarzt des Gastes bzw. zwei palliativ ausgebildeten Ärzten übernommen. ‚Pallium’ ist das lateinische Wort für Mantel und wie ein Mantel umhüllen schützend alle palliativmedizinischen Maßnahmen den Schwerstkranken und Sterbenden.
Das ganze Tun und Handeln ist vom jeweiligen Bedürfnis des einzelnen Gastes geleitet, er bestimmt, was er gerne machen möchte oder was ihm am jeweiligen Tag gut tut. Der Gast steht im Mittelpunkt allen Handelns. Damit das voll und ganz gelingt, werden die hauptamtlichen Mitarbeiter von einer großen Zahl ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer unterstützt. Diese Damen und Herren begegnen den Gästen und ihren Angehörigen im direkten menschlichen Kontakt, d.h. im Gespräch beim Spazierengehen, beim Anreichen des Essens, im Vorlesen eines Buches und vielen anderen Diensten. Darüber hinaus übernehmen sie den Dienst am Empfang des Caritas-Hospizes, helfen in der Hauswirtschaft, versorgen die Bücherei des Hauses, arbeiten und werkeln für Basare im Hospiz und bieten einmal in der Woche das Hospiz-Café an. Jeden Donnerstag von 14 – 17 Uhr trifft sich dann die Hausgemeinschaft zu Kaffee und selbst gebackenem Kuchen. Man lernt sich kennen, unterhält sich oder genießt einfach den leckeren Kuchen. Darüber hinaus findet an diesen Nachmittagen sehr viel Begegnung statt. Trauernde Angehörige treffen sich, interessierte Besucher können sich das Haus anschauen und sich austauschen oder einfach kommen, wie zu einem Café in der Stadt und sich verwöhnen lassen.

Auch wenn es oftmals eine schwere Aufgabe ist, Lebenswege zu Ende gehen zu sehen, der Geist und die Atmosphäre des Hauses ist von Freude und Offenheit, ja auch von der Lust am Leben geprägt. Jeden Tag spiegelt sich hier normales Leben wieder mit frohen, sowie auch traurigen Seiten. Dies gelingt jetzt schon 10 Jahre. Daher an dieser Stelle unseren herzlichen Dank für das gute Miteinander, die Zusammenarbeit zum Wohle der uns anvertrauten Menschen und auf dass es noch viele konstruktive, dem Thema Hospizarbeit verbundene Jahre geben wird.

Franz-Josef Conrads
(Hausleitung Caritas Hospiz)

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