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Hospizbewegung-Hilden :: Nachrichten
Hospiz-Nachrichten Nr. 19 (2013)

Spirituelle Dimension in der Hospizarbeit

Woran denken Sie, wenn sie "Begleitung" hören? Und woran, wenn dann auch noch das Wort "hospizlich" davor steht…?

Die Begleitung schwerkranker Menschen, so wie sie durch die vielen ambulanten Hospizdienste in vielen Ländern und Städten gelebt wird, gründet auf einer ganz wichtigen Haltung: wir nehmen wahr, dass der Mensch "vielschichtig" ist. Wir wollen den Menschen sehen in seinen "vier Dimensionen": der physischen (körperlichen), der psychischen (seelischen), der sozialen und der spirituellen Dimension unseres Menschseins.

Gleichermaßen gehen wir davon aus, dass sich auch Schmerzen – z.B. die Schmerzen im Verlauf einer lebensbedrohlichen Krankheit – in eben diesen vier Dimensionen zeigen. Also muss nicht nur der körperliche Schmerz behandelt werden, nicht nur das seelische Leid, das sich aus dem Kranksein ergibt, muss Beachtung finden, es müssen auch die Sorgen der sozialen Dimension bedacht werden und die Fragen nach dem Sinn des Lebens ihren Platz haben.

Ist "Spiritualität" ein zu sperriges Wort? Wir stellen uns auch in gesunden Zeiten bei bedeutenden Ereignissen oft die Frage nach dem "Warum?" und fragen uns vor wichtigen Entscheidungen: "Was macht mich zu dem, der ich bin? Welchen Weg werde ich deshalb einschlagen und welche Wege meide ich?"

So ergibt sich in schwerer Krankheit und im Nachdenken über den Tod die Frage: "Woher komme ich und wohin gehe ich?", für die es oft schwer ist, Gesprächspartner zu finden. In ihrer Ausbildung für die Begleitung schwerkranker Menschen werden unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerade auf solche Situationen vorbereitet. Manchmal sind es ganz zarte Signale, die vom Sterbenden ausgesandt werden, manchmal sind es die Bilder, die sie verwenden, um ihre Gedanken und Gefühle zu beschreiben, die uns als Zuhörenden auf die tiefer gehende Frage nach dem Sinn des Lebens und des Leids in dieser Lebensphase aufmerksam werden lassen. Keiner von uns kann behaupten, darauf eine "sichere" Antwort zu haben, aber wir stellen unsere Zeit und unsere Bereitschaft zur Verfügung, uns gemeinsam mit dem Fragenden auf die Suche zu begeben – und das sowohl im Gespräch, als auch im Aushalten der Sprachlosigkeit, die sich einstellen kann.

Ulrike Herwald

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