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Hospizbewegung-Hilden :: Nachrichten
Hospiz-Nachrichten Nr. 17 (2012)

Hospizarbeit rund um Hilden

Der Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit beim Vorstand der Hospizbewegung Hilden e.V. hat beschlossen, die im Umfeld unserer Arbeit geläufigen Sachverhalte und Begriffe so verständlich wie möglich zu erklären.
Im Heft 16 wurde mit dem Artikel zur SAPV (spezialisierte ambulante Palliativ Versorgung) damit bereits begonnen. Wir wollen also in diesem und weiteren Heften jeweils einen bedeutenden Mosaikstein unseres gesamten Arbeitsfeldes beleuchten.

Die Herkunft des Begriffes Hospiz und – allgemeiner – die Arbeitsweise eines Hospizes sollen im Folgenden beschrieben werden. In den nächsten Heften werden wir einige der uns umgebenden Einrichtungen näher beleuchten. Wir wollen sie besuchen und werden dann sicher auch mit Fotos und Originalzitaten versuchen, unseren Lesern ein „Bild“ zu verschaffen.
Das stationäre Hospiz (hospitium (lat.) = Herberge) ist eine meist baulich eigenständige Einrichtung mit 8-12 Einzelzimmern für Schwerstkranke oder sterbende Menschen, deren ambulante Versorgung auf Grund der fortgeschrittenen Erkrankung nicht mehr zufriedenstellend gewährleistet werden kann. In den Hospizen wird auf die Gestaltung der Zimmer mit warmen Farben und Einrichtungsgegenständen Wert gelegt, die sich somit durch Wohnlichkeit stark von Krankenhauszimmern unterscheiden sollen. Wo es möglich ist, wird auch bei der Gestaltung der Außenanlagen als Garten eine eher wohnliche, angenehme und ruhige Umgebung angestrebt.

Es geht bei der Betreuung der Menschen in ihrer letzten Lebensphase nicht mehr um kurative Ansätze (curare (lat.) = pflegen, sich sorgen um...), die zum Ziel haben, den Patienten zu heilen und ihn mit möglichst völlig wieder hergestellter Gesundheit in sein gewohntes Umfeld (Wohnung, Beruf, Hobby, Sport, etc.) zu entlassen. Bei dem Aufenthalt im Hospiz geht es regelhaft viel mehr um palliative Behandlung (palliare (lat.) = mit einem Mantel umhüllen, also: wärmen, schützen). Hierbei stehen die Linderung der Beschwerden und die Verbesserung der Lebensqualität in der noch verbleibenden Lebenszeit im Vordergrund.

In Hospizen hat der individuelle Tagesablauf, den sich der Einzelne wünscht, deutlich mehr Bedeutung als dies in anderen Einrichtungen ermöglicht werden kann.

Neben den stationären Hospizen gibt es auch die Versorgung durch ambulante Hospizdienste, die in enger Zusammenarbeit mit Ärzten, Pflegediensten und anderen Unterstützungssystemen dem gleichen Grundgedanken verpflichtet sind, dem kranken Menschen, der zu Hause oder in einer Pflegeeinrichtung lebt, so viel Lebensqualität wie möglich zu erhalten.

Die Hospizbewegung Hilden e.V. ist eine solche Einrichtung, die, getragen von ehrenamtlich arbeitenden Frauen und Männern, diesem Grundprinzip dient, indem sie es den Menschen erlaubt, in ihrer gewohnten Umgebung so lange wie möglich zu verbleiben, und die auch den Angehörigen zuverlässige und regelmäßige Unterstützung anbietet.

Die im Zusammenhang mit Hospizen häufig genannten Palliativstationen in oder an Akutkrankenhäusern müssen sich äußerlich heute nicht mehr von den stationären Hospizen unterscheiden. Sie stehen aber in aller Regel unter der Trägerschaft eben dieses Krankenhauses oder von diesen gegründeten und gesteuerten Trägern. Ihre Zielrichtung ist eine möglichst gute medikamentöse Einstellung zur Reduktion der Schmerzen und belastender Symptome, sowie die Stabilisierung der Patienten, um eine Entlassung in das gewohnte Umfeld zu ermöglichen.

Es ist hier nicht der Raum, die Kostenstrukturen und die Regeln der Kostenträger zu beschreiben. Ganz wichtig ist es aber darauf hinzuweisen, dass alle Träger mehr oder weniger auf die ehrenamtliche Unterstützung der umgebenden Bevölkerung angewiesen sind, wenn sie das Ziel erreichen wollen, den schwerstkranken und sterbenden Menschen einen gleichwohl lebenswerten Aufenthalt zu Hause oder in einer geeigneten Einrichtung zu gewährleisten.
 
U. Herwald / H. Thormeyer

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